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Klangerlebnisse aus Fernost und eine Reise auf die Schatzinsel

 Der Behindertenbeirat hat sich im Förderzentrum Domino ein Bild vom Alltag der Menschen mit Behinderungen gemacht. Diese werden dort nicht nur beschäftigt, sondern auch gezielt gefördert.

 Von Linda Hellmann

 Suhl – Mit einer Klangschalenreise und einer Erlebnisgeschichte für alle Sinne haben die Mitarbeiter des Förderzentrums Domino ihre Gäste empfangen. Denn die Männer und Frauen aus dem Behindertenbeirat sollten sich die Einrichtung der Stiftung Rehabilitationszentrum Thüringer Wald nicht einfach nur anschauen, sondern auch erleben, was die Mitarbeiter dort täglich in der Arbeit mit schwerstmehrfachbehinderten Menschen leisten. Der Gong erklingt und wird lauter, dann wieder leiser. Die Schwingungen lassen den Stuhl vibrieren und sind deutlich zu spüren. Heilerziehungspfleger Hans-Jürgen Amthor hat den Gong angeschlagen und weiß genau, welche Wirkung dieser hat. „Die Schwingungen regen die Zellen an und dann sollte es warm werden“, erklärt er den Mitgliedern des Behindertenbeirats. Sie können die Schalen aus einer Manufaktur in Nepal in die Hand nehmen und mit dem Erklingen die Wirkung spüren. „Das summt in den Fingerspitzen“, stellt Renate Kremser fest.

Massagen und Fantasie

 Hans-Jürgen Amthor ist Heilerziehungspfleger und arbeitet seit zwölf Jahren im Domino. Das Wissen über Klangschalen hat er sich in speziellen Kursen zusätzlich angeeignet, so dass er für die Klienten im Domino Klangmassagen oder Fantasiereisen gestalten kann. „Und wir fördern damit auch soziale Kompetenzen gerade wenn Gruppen neu sind, lässt sich durch verschiedene Übungen Vertrauen aufbauen“, sagt er. Auch bei dem Projekt, das Antonia Müller und Maria Gnuschke den Besuchern vorstellen, geht es um ein ganz besonderes Erlebnis. Wer mit auf die Reise geht, erhält zunächst das richtige Outfit in Form einer Piratenmütze, dann rauscht das Meer aus dem CD-Spieler, auf die Haut gespritzte Wassertropfen machen die Gischt spürbar und die goldenen und silbernen Klunker in einer Schatzkiste in den Händen zu halten, lassen die Augen der Teilnehmer strahlen. Was die jungen Mitarbeiterinnen vorstellen, ist eine Geschichte, die alle Sinne anregen soll. Im Rahmen eines Projekts, das Ende vergangenen Jahres startete, werde diese in den einzelnen Gruppen mit Basteleien vorbereitet und dann vorgelesen und erlebt. „Das wird sehr gut angenommen, viele sind neugierig und im Gespräch hinterher merken wir immer wieder, dass sich die Teilnehmer deutlich besser erinnern können“, sagt Maria Gnuschke.

Kleiner Rundgang

 In einem Rundgang stellte Einrichtungsleiterin Kerstin Wedel das Angebot von Domino vor und beantwortete Fragen der Beiratsmitglieder. Das Förderzentrum ist von 6 bis 16 Uhr geöffnet. Viele Klienten kommen von zu Hause oder aus den Wohnheimen. 22 Mitarbeiter betreuen insgesamt 54 Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderungen im Alter von 20 bis 65 Jahren. Auf drei Etagen gibt es viele kleine Gruppenräume, denn meist werden maximal drei Männer und Frauen beschäftigt. Ein Sportraum, zwei Pflegebäder und auch Ruheräume sowie der Außenbereich runden das Angebot zur allseitigen Förderung ab.