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Das Miteinander seit 25 Jahren im Blick

Der Behindertenbeirat feierte am Mittwoch 25–jähriges Bestehen. Bei der Veranstaltung wurde auf die Mitglieder, Aufgaben und Erfolge des Gremiums in den vergangenen Jahren zurückgeblickt.

Suhl- Einen Kirmestanz in der Adventszeit erlebt man nicht aller Tage. Aber schließlich feiert man auch nicht aller Tage das 25-jährige Bestehen des Behindertenbeirats. Fast auf den Tag genau ein Vierteljahrhundert nach er ersten konstituierenden Sitzung am 8. Dezember 1994 hatte der Beirat zur großen Jubiläumsfeier ins CCS geladen. Und eben jene Feier eröffneten in Tracht gekleidete Teilnehmer des Förderzentrums Domino mit einem ausgelassenen Kirmestanz, welcher das Motto des Abends und des Behindertenbeirats auf den Punkt brachte: Das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung als Selbstverständlichkeit, als Normalität. Miteinander leben, voneinander lernen, füreinander da sein, diese Maxime hätte die Arbeit des Gremiums in den vergangenen 25 Jahren stets geprägt, sagte Antje Schuster zur Begrüßung. Die bisherige stellvertretende Vorsitzende des Behindertenbeirats führte durch das Programm und konnte den rund 60 Gästen gleich den nächsten Kulturbeitrag ankündigen. Monique Grabbert von der Dombergschule sang das Lied „Warum nur, warum?“.

Beharrliche Beiratsarbeit
Im Anschluss war es an Oberbürgermeister André Knapp, die Gäste zu begrüßen. Neben aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Behindertenbeirats, auch Partner aus Verwaltung und Wirtschaft, von Vereinen und Verbänden. Er sprach den vielen Engagierten, die sich in den vergangenen 25 Jahren für Menschen mit Behinderung in Suhl eingesetzt haben, seinen Dank aus. Vor allem jenen ehemaligen Beiträten, die in der Anfangszeit wichtige Arbeit geleistet hätten, damit alle ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führen können. Für die gut 5000 Schwerbehinderten und rund 3000 Menschen mit einem Grad der Behinderung unter 50 Prozent habe der Beirat mit seiner Arbeit die Stadt lebenswerter gemacht, stellte der Oberbürgermeister fest. Ob barrierefreies Bauen, inklusiver Unterricht oder gleichgestelltes Arbeiten, stets habe sich der Beirat eigebracht. Für diese „beharrliche und ausdauernde Arbeit“ bedankte sich André Knapp beim Beirat und seiner langjährigen Vorsitzenden. Zugleich wünschte er dem neuen berufenen Beirat viel Elan und Erfolg bei den Aufgaben, die auf ihn zukommen. „Ich bin gerne bereit, Sie dabei zu unterstützen“, so der OB. Rückblick der etwas anderen Art folgten indes, als zunächst ein Teilnehmer des Domino den Alltag im Förderzentrum aus seiner Sicht schilderte. Mit dem schonungslos ehrlichen Bericht sorgte er für manchen Lacher. Die lockere Stimmung blieb, als Beirätin Kerstin Wedel später musikalische Unterstützung für ihren Rückblick einforderte. Aufs Stichwort trommelten, klapperten und rasselten die Gäste auf und mit Musikinstrumenten. Nach einem weiteren Lied von Monique Grabbert ergrifft die langjährige Vorsitzende Renate Kremser schließlich das Wort. „Rückblick auf 25 Jahre Behindertenbeirat, das klingt nicht nur gut, das ist es auch“, begann sie ihre Ausführungen. Zwei Jahre habe man gekämpft, ehe sich der Beirat am 8.Dezember 1994 konstituierte. „Seitdem haben wir viel gemeinsam erreicht“, sagte Renate Kremser und nannte einige Beispiele.

Erfolge und Aufgaben
Von der Einführung des Warmbadetags im Ottilienbad und der Erarbeitung einer Orientierungshilfe für Rollstuhlfahrer, über das integrative Sportfest und die Aktionstage zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, bis zum kommunalen Aktionsplan „Auf dem Weg zu einer inklusiven Stadt“ habe der Beirat einiges bewegt. „Und doch sind wir noch nicht mit dem Erfolg zufrieden.“ Viele Aufgaben blieben für den neuen Beirat, unter anderem der Lift am Alten Rathaus, für den der Beirat fast so lange kämpfte, wie er besteht. Am Auftrag, Interessenvertreter der Menschen mit Behinderung zu sein, habe sich seit 25 Jahren nichts geändert, meinte Renate Kremser.

Von Caroline Berthot