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Zusammenhalt

Obwohl sie in diesem Jahr nochmals schmerzlich an einen geplatzten Traum erinnert werden, räumen die Special-Olympics-Athleten aus Schleusingen bei der Tischtennis Landesmeisterschaft in Friedrichroda ordentlich ab.

Friedrichroda – Drei Mal Gold, fünf Mal Silber und drei Mal Bronze. Wie schon im vergangenen Jahr sahnte das Team bestehend aus Athleten des Rehabilitationszentrums „Thüringer Wald“ in Schleusingen sowie dem SV Schleusingen 90, der seit 2015 das Unified-Prinzip praktiziert – Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung üben gemeinsam mit Sportlern, die das Glück haben, gesund zu sein, eine Sportart aus-, bei den Tischtennis-Landesmeisterschaften in Friedrichroda ab. Nur mit den Siegerbildern war das diesmal so eine Sache. So war die Dominanz der Schleusinger nicht auf den ersten Blick erkennbar, hatten doch nicht alle ihren blauen Trainingsanzug für das Bild schlechthin angezogen. „Die alten Schlumper“, sagt Uta Schellenberger Doch die Vereinsvorsitzende und Leiterin der Lindenschule, Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, in Rappelsdorf, die nach dieser Aussage hell auflacht, meint das gar nicht böse. Vielmehr ist sie stolz auf ihre „Pappenheimer“, wurde der ein oder andere doch einmal mehr schmerzlich an den geplatzten Traum, erinnert. Abu-Dhabi nennt sich der. In der Wüstenstadt wurden im März die Weltspiele ausgetragen. Für die begrenzte Zahl an Athleten in der Kategorie Tischtennis war für die Schleusinger nach Ansicht von Special Olympics Deutschland kein Platz. „Natürlich haben wir die Spiele verfolgt, allerdings auch mit einem weinenden Auge“, verrät Uta Schellenberger so nahm sich der ein oder andere Athlet die fehlende Teilnahme auch in diesem Jahr ganz schön zu Herzen. Doch der geplatzte Traum war bei der Landesmeisterschaft einmal mehr Ansporn, den Verantwortlichen zu zeigen, was man drauf hat. Das war dem 16 Mann starken Team – bestehend aus zehn Einzelstartern und fünf Unifiedteams – deutlich anzumerken. Der Zusammenhalt ist laut Schellenberger das Erfolgsrezept. „Bei anderen Teams siehst du häufig, dass die Paarungen irgendwie zusammengewürfelt sind, dagegen spielen unsere Pärchen schon über längere Zeiträume zusammen. Wir trainieren ja auch regelmäßig gemeinsam. Das schweißt zusammen. Selbst in den Einzeln stehen die Partner immer dabei und fiebern mit“, erklärt sie. Im kommenden Jahr will man dann mit diesem Erfolgsmodell in Friedrichroda ordentlich punkten. Fließt der Landeswettbewerb doch dann in die Qualifikation für die Weltspiele 2023 in Berlin mit ein.

Landesmeisterschaft in Friedrichroda

Ergebnisse des Rehabilitationszentrums „Thüringer Wald“/

SV Schleusingen 90:

Einzel, Gold: Torsten Klee (Leistungsgruppe 3), Björn Beez (Leistungsgruppe 4) Einzel, Silber: Katrin Kerkau (LG1), Melanie Göpfert (LG1), Silko Dombrowski (LG5), Kevin Klotzsche (LG4) Einzel, Bronze: Stefan Seidel (LG1), Jannis Kürschner (LG4) Unified, Gold: Melanie Göpfert und Uta Schellenberger (LG4)  Silber: Torsten Klee und Monty Schulz (LG1) Bronze: Silko Dombrowski und Peter Hopf (LG2) Leistungsgruppe 4, Einzel Platz sechs: Wolfgang Göpfert LG 1, Unified, Platz fünf: Katrin Kerkau und Sina Schellenberge Platz sechs: Stefan Seidel und Omar Alaaddin

Von Carsten Jentsch