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Sie strahlen übers ganze Gesicht: Alle, die am Montagnachmittag zur Festveranstaltung im Reha-Zentrum eingeladen sind, sind Sieger. Sie alle haben sich am Schreibwettbewerb beteiligt – und tolle Arbeiten eingereicht.

Schleusingen-Ja, die Jurymitglieder hatten viel zu lesen: kurze Geschichten, lange und auch einige Gedichte. Es war eine kurzweilige Lektüre, die Spaß gemacht hat, sagt Ivonne Wagner, Bereichsleiterin Wohnen und Jurymitglied.  Eine Lektüre für den ersten Schreibwettbewerb. 15 kreative junge, aber auch ältere Menschen mit Behinderung hatten sich beteiligt, heißt es am Montag. Sie hatten Arbeiten in den Kategorien Geschichten und Erlebnisberichte eingereicht.

„Es gibt drei Sieger- und dazu noch viele zweite Plätze“, sagt Ivonne Wagner. Anna Suhlies heißt die junge Frau, die beispielsweise alle mit ihrem Gedicht „Alles nur ein Traum“ überzeugt hat. Den besten Erlebnisbericht mit dem Titel „Meine Urlaubserlebnisse“ reichte Alexander Litschko aus dem Förderzentrum „Domino“ in Suhl ein, und Claudia Heß sagt in ihrer Fantasiegeschichte „Gib niemals auf!“

Mutige Vorleser

Zur Auszeichnungsveranstaltung war mit Anna Suhlies nur einer der drei Sieger anwesend. „Die anderen beiden sind krank“, entschuldigt sie Ivonne Wagner. Doch nicht weniger freuen sich alle anderen über ihre zweiten Plätze. Ralf Jäger beispielsweise, der schon lange, lange Gedichte schreibt, „eine poetische Ader hat“, weiß Ivonne Wagner, die den Mann bereits seit 20 Jahren kennt. Auch Nadine Tscherney schreibt viel und gern. Und sie liebt ihren Kater Semi. Deshalb hat sie ihm ihr Wettbewerbs-Gedicht gewidmet. Die lustige Geschichte einer ganz besonderen Wandergruppe hat Michaela Kümpel aufgeschrieben. Eine richtige Kartoffel-Geschichte erzählt sie, beschreibt den Wanderweg der Bodenfrucht von der Erde in den Keller bis in den Topf und als Kloß auf den Teller. Und sie teilt ihre Geschichte mit allen – liest sie laut vor. Auch Nadine Stock liest vor und beschreibt einen „großen Einsatz“ und damit eine Rettungsaktion eines kleinen Vierbeiners und seiner Welpen. Und Silke Rösch hat sich eine Ausflugsfahrt als Thema genommen. Alle sind aufgeregt – und gleichzeitig sehr stolz. „Wir haben das Thema offen gelassen, keine Vorgaben gemacht“, erzählt Ivonne Wagner. Und: Es konnte jeder teilnehmen, der wollte. Egal, welches Handicap er oder sie hat. Und tatsächlich: Aus allen Teilen der Stiftung kamen Texte. Nun gab´s die Auszeichnung. „Es ist einfach eine schöne Würdigung für die Leute“, freut sich Katrin Schneider. Aus der seit 2012 monatlich stattfindenden Schreibwerkstatt heraus, die Katrin Schneider leitet, sei die Idee entstanden, einen hauseigenen Wettbewerb zu veranstalten. „Wir haben uns einmal bei einem externen Schreibwettbewerb beteiligt, doch da hatte von uns niemand eine Chance. So viele Kriterien galt es zu erfüllen“, erzählt Katrin Schneider. Und so kam die Frage, warum keinen eigenen ausloben? Eine Kunstwerkstatt gibt’s ja auch … Gesagt, getan. Im Sommer 2017 wurde aufgerufen – und manche reichten vier, fünf Texte ein. Doch am Ende zählte nur einer. Und weil´s so gut lief, wird es eine Fortsetzung geben: Der nächste Wettbewerb ist gebongt. Da waren sich am Montag alle einig. Und vielleicht reichen dann noch mehr Schreiber ihre Werke ein. Wer weiß? 

Ein Lese-Buch

 Es gab am Montagnachmittag eine weitere Idee: Warum die eingereichten Texte nicht veröffentlichen in einer Art Buch? Dieses Buch könnte dann – wer möchte – für einen kleinen Obolus erwerben. „Das setzt natürlich die Bereitschaft der Schriftsteller voraus, ihre Texte zu veröffentlichen“, fügt Katrin Schneider an. So entsteht nun vielleicht ein Lese-Buch, in dem man blättern und schmökern und sich informieren kann, was die anderen so zu erzählen haben…

  • Als Auszeichnung gab´s für alle Teilnehmer neben einem kleinen Pokal und einer von Jurymitglied Jannis Kürschner gestalteten Urkunde Schokolade und einen Büchergutschein.