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Das neue Landesprogramm „Familie eins99“ soll das Zusammenleben der Generationen stärken. Wie das vonstattengehen soll, wurde in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses vorgestellt. Gestern fand die Auftaktveranstaltung statt.

Hildburghausen – „Das Landesprogramm -Familie eins99- zur Förderung von Familien wird im Januar 2019 starten“, begann Katja Hesse vom Jugend- und Sozialamt ihre Ausführungen. „ Die Landesregierung sieht hierfür zehn Millionen Euro vor. Diese Mittel sollen jährlich an die Landkreise und kreisfreien Städte fließen.“ Vorrausetzung sei, so Katja Hesse weiter, dass die Maßnahmen durch eine integrierte fachspezifische Planung vor Ort direkt koordiniert, ausgestaltet und weiterentwickelt werden. Ziel des neuaufgelegten Landesprogrammes ist es, dass die Familien unkompliziert die Hilfen und Unterstützung erhalten, die sie in ihrem sozialen Umfeld brauchen. Wie soll das vonstattengehen: „Zunächst werden in Gremien und bestehenden Fachplanungen, die diese Sozialplanung begleiten, bekannte Angebote im Landkreis erhoben und in einem Angebotskatalog zusammengeführt“, erläuterte Hesse. „Zudem wird es einen Sozialplaner geben, der das alles koordinieren wird.“

 Handlungsfelder

 Was ist förderfähig: Das neue Landesprogramm sieht verschiedene Handlungsfelder vor, die mit Geld unterstützt werden sollen. So ist beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Schwerpunkt. Weiterhin werden unter anderem die Schaffung wohnortnaher Versorgungsstrukturen wie beispielsweise mobile Bäcker sowie Anlaufstellen zur generationsübergreifenden Begegnung unterstützt. „Ausgeschlossen sind jedoch individuelle Leistungsansprüche von Bürgern sowie Maßnahmen, Angebote und Einrichtungen, die anderweitig förderfähig sind“, wies Katja Hesse hin. Was geschieht mit bestehenden Einrichtungen: „Bestehende Einrichtungen wie das Frauenkommunikationszentrum „BINKO“ und die Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Hildburghausen sind Bestandteil dieses Landesprogramms“, gab Hesse Entwarnung. „Diese werden für zwei Jahre im bestehenden Umfang fortgeführt und entsprechend der Bedarfsermittlung in den Folgejahren angepasst.“ Gestern trafen sich zu einer Auftaktveranstaltung im großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Hildburghausen zum neuen Landesprogramm Geschäftsführer beziehungsweise Vorstände von Leistungsträgern mit Unterstützung aus den eigenen Reihen, die sich bereits mit ihren Angebotssprektrum in der Jugend- und Sozialhilfe im Landkreis etabliert haben. Diese haben nach der Vorstellung des Landesprogramms und der anvisierten Umsetzung nach einer regen Diskussionsrunde bereits ihr Interesse bei der Mitwirkung bekundet, den Landkreis Hildburghausen familienfreundlicher zu gestalten. Viele Gedanken zu Vorhaben konnten aus Sicht der Träger vorgetragen und erörtert werden. Am Donnerstag, dem 14. Juni, findet um 16 Uhr dann für alle Interessierten im Landkreis eine Einführungsveranstaltung im Landratsamt Hildburghausen statt, in der das Programm vorgestellt wird und Anregungen und Ideen gegeben werden können. „Hierzu wurden unter anderem alle haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeister und VG-Vorsitzenden eingeladen“, informierte Katja Hesse. „Ehrenamtliche Mitarbeiter, Vertreter aus Heimatvereinen und Kirchengemeinden, Seniorenvertretungen beziehungsweise –beiräten und engagierte Teilnehmer würden diese Sozialraumkonferenz komplettieren und sind gern gesehene Gäste.“ Diese Prozesse der Beteiligung stellen einen wichtigen Meilenstein zur integrierten sozialen Planung dar, um reelle Bedürfnisse der Familien evaluieren zu können.

Bürgerbefragung im Juli

 Für die Ermittlung der Bedarfe in den verschiedenen Sozialräumen sind alle Bürger des Landkreises aufgefordert, den Prozess aktiv mitzugestalten. Durch das Mitwirken können wichtige Hinweise aus der Perspektive der Familie gegeben werden. Derzeit wird ein Fragebogen für die Beteiligung von Familien erstellt, der Ende Juni im Amtsblatt erscheint oder auch als PDF-Formular auf den Seiten des Landratsamtes abrufbar ist. Bis zum 10. August kann an der Befragung teilgenommen werden. „Die Auswertung der Ergebnisse ist bis Ende August geplant“, so Katja Hesse. „Diese können auf den Seiten des Landratsamtes eingesehen werden. Von diesen Erkenntnissen werden dann in Gremien Maßnahmen für die kommenden Jahre abgeleitet, um das Angebots bedarfsgerechter vorzuhalten.“ Die erste Umfrage soll zunächst für das weitere Vorgehen eine Orientierung geben und gibt Auskunft in welchen Bereichen Bedarfe für familienunterstützende Angebote bestehen. In den kommenden Jahren werden Umfragen folgen, die sich speziellen Schwerpunkten widmen.

– Von Kristin Albert