Die 13. Kunstwerkstatt an einem 13. Juni nein, das ist kein schlechtes Omen. Es ist ein Tag, der zeigt, wie farbenfroh die Welt ist. Und es ist der Tag einer bunten Katze.
OBERROD. Eine lange Tafel steht da unterm Zeltdach und reicht bis in die Halle der Oberroder Werkstatt der Stiftung Rehabilitationszentrum Thüringer Wald hinein. An der Tafel wird aber nicht etwa gespeist. Nein, 48 Frauen und Männer haben Pinsel in der Hand und sitzen vor kleinen Leinwänden. Bilder entstehen, die dem Betrachter ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Da ist Nadine Stock von der Wefa Hildburghausen. Sie liebt die Natur, die Tiere und diesmal malt sie eine bunte Katze. Der Jury gefällt’s am Ende so gut, dass die Hobbykünstlerin dafür den Wanderpokal bekommt. Doch auch Mareen Thippes Bild sie kommt aus Schleusingen begeistert und bringt am Ende den hervorragenden zweiten Platz. Die „Häuser von Hinternah“ hat sie in ihren Farben auf Leinwand gebannt. Warum gerade die? „Das Motiv ist mir einfach in den Sinn gekommen“, erzählt sie. Die junge Frau ist eine der 48 Künstler, die zur 13. Kunstwerkstatt zeigen: „Es wird wieder bunt.“ „Das ist diesmal unser Motto“, sagt ein sichtlich erfreuter Steffen Roßbach. Er, der eigentlich im Berufsbildungsbereich des Rehazentrums Schleusingen als Gruppenleiter arbeitet, hat mittlerweile die Organisationsfäden für die Kunstwerkstatt in der Hand. Und Werkstattleiter Karsten Schaaf ist sehr froh darüber, denn das Fest ist wichtig für den Austausch der Werkstätten untereinander, aber eben auch für die Mitarbeiter, die für einen Vormittag im Rampenlicht stehen. Und dabei entstehen Bilder, die von Lebensfreude erzählen.
Ein Hochzeitsbild auf Platz
vier Die Schleusingerin Saskia Boxberger strahlt übers ganze Gesicht. Sie zeigt stolz ihr kribbelbuntes Bild. Festgehalten hat sie eine Szene, die ihr viel bedeutet. „Das ist eine Hochzeit. Meine Hochzeit mit meinem Ronny“, sagt sie. Auch der Pfarrer fehlt nicht und die lachende Sonne. Während sie die Acrylfarben schon wieder aufgeräumt hat, arbeitet Jana Birkefeld noch. An den Feinheiten. „Ich habe mir erst eine Bleistiftskizze gemacht“, erklärt sie und schlägt ihr Skizzenbuch auf. Ja, eigentlich male sie nicht mit Pinsel und Acrylfarben. Ihr Ding sind Stifte. „Aber wenn’s muss, geht es auch mit dem Pinsel.“ Sie malt gern. Diesmal ist es ein Bild mit dem Titel „Bunte Stadt und Wiese“. Auch die japanische Kirschblüte hat sie festgehalten. Japan, das ist ihr Land, Jana Birkefeld mag japanische Musik, vor allem die ihrer Lieblingsband „The GazettE“, Mangas, ist Anime-Fan. Zwei Messen hat die 38-Jährige schon besucht verkleidet natürlich. Und so kommt ihre Motivwahl zur 13. Kunstwerkstatt nicht von ungefähr. Am Ende schafft’s ihr Bild auf einen guten siebenten Platz.